Auswirkungen des Geburtsmodus und weiterer Einflussfaktoren auf die frühkindliche Entwicklung
Die Zusammensetzung der Mikrobiota bei der Geburt kann als bedeutendes „Stellwerk“ für den Lebensstart bezeichnet werden. Die Grundlage für die mikrobielle Zusammensetzung wird am Anfang des Lebens durch die mütterlichen Vorbedingungen, die Schwangerschaftsdauer, den Geburtsmodus und begleitende (medikamentöse) Maßnahmen gelegt. Die Mikrobiota ist darüber hinaus einem ständigen Wandel unterworfen und wird von zahlreichen weiteren Faktoren beeinflusst, wie beispielsweise Ernährung, Stress und genetischer Ausstattung.
Einflussfaktoren auf die Mikrobiota
1. Die Mikrobiota des Säuglings wird entscheidend durch den Geburtsmodus bestimmt. Bei Sectio-Kindern spielt nicht nur die ausbleibende Aufnahme von Vaginalsekreten eine Rolle, sondern auch die begleitende Medikamentengabe und die veränderte Zusammensetzung des Kolostrums.
2. Sectio-Kinder haben im Vergleich zu vaginal entbundenen Neugeborenen eine veränderte Mikrobiota und eine verzögerte Besiedelung mit Keimen. Als Folgeerscheinung wird ein verstärktes Auftreten von verschiedenen Erkrankungen diskutiert. Dies gilt vor allem für Allergien, für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Übergewicht und zunehmend auch für neurologische Erkrankungen wie ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung).