08.2021
Autor Professor E. Harms, Universitäts-Kinderklinik Münster
Stillhütchen können Schmerzen der Brustwarzen beim Stillen vermindern. Dabei besteht die Sorge, dass für den Säugling der Saugvorgang erschwert und damit die Trinkmenge reduziert werden könnte.
Eine australische Arbeitsgruppe hat den Saugvorgang und die Trinkmenge von Säuglingen mit und ohne Verwendung eines Stillhütchens genau analysiert [1]. Dazu wurden zwei Gruppen im Säuglingsalter von 6 bis 8 Wochen untersucht, 20 Mutter-Kind-Paare mit schmerzhaften Stillproblemen, 28 ohne solche Probleme (Kontrollgruppe), alle mit und ohne Verwendung eines Stillhütchens. Gemessen wurden das intraorale Vakuum während des Saugaktes, die Stilldauer und die Trinkmenge.
Ergebnisse: In beiden Gruppen waren sowohl das intraorale Baseline- als auch das Peak-Vakuum durch Stillhütchen nicht beeinträchtigt. Auch die Trinkmenge mit und ohne Stillhütchen und der damit verbundene prozentuale Anteil verfügbarer Muttermilch pro Mahlzeit waren in der Schmerzgruppe gleich, in der Kontrollgruppe niedriger (möglicherweise durch fehlende Erfahrung im Umgang mit Stillhütchen?). Das Saugvolumen steigt mit einem Anstieg des Peak-Vakuums von 10 mm Hg jeweils um 1,1 ml. Die Stilldauer je Mahlzeit verlängert sich durch Verwendung eines Stillhütchens tendenziell (nicht signifikant).