Zu kurzes Zungenbändchen beeinträchtigt Stillvorgang durch schmerzende Veränderungen der mütterlichen Brustwarze
09.2023
Autor Professor J. Spranger, Universitäts-Kinderklinik Mainz
Etwa 8 % aller Neugeborenen haben ein zu kurzes Zungenbändchen [1]. Die Meta-Analyse der Daten von 39 überaus kritisch ausgewählten Vergleichsstudien von Neugeborenen mit und ohne diese Anomalie ergab, dass es den Stillvorgang bei fast der Hälfte der stillwilligen Mütter beeinträchtigt hatte, und zwar in einem Ausmaß, dass ein Fünftel der Mütter abstillen wollte [2]. Verantwortlich hierfür war in erster Linie eine mütterliche Beschwerde, nämlich eine schmerzhafte Brustwarze.
Neugeborene selbst trugen zwar auch zu den Stillschwierigkeiten bei, d. h. sie hatten Schwierigkeiten, die Brustwarze zu fassen, Saugschwäche, unzureichende Gewichtszunahme, gastrointestinalen Reflux u. a. m., doch fanden sich solche vom Säugling ausgehende Stillhindernisse ebenso häufig bei Neugeborenen mit einem normalen Ankyloglossum.