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Neues Nachschlagewerk des Netzwerks Gesund ins Leben "Basiswissen Stillen"

02.2024
Autorin Mag. rer. nat. Christina Reisenzein

Das Netzwerk Gesund ins Leben, angesiedelt im Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), hat im Oktober 2023 ein umfangreiches 116-seitiges Nachschlagewerk vorgestellt: Basiswissen Stillen.
Dieses Buch (auch als Download verfügbar) ist ein Angebot für alle, die zum Thema Stillen kommunizieren. Es liefert qualitätsgesichertes Basiswissen zum Stillen – mit praktischen Hinweisen zu häufigen Stillsituationen und zur Ernährung von Säuglingen in den ersten Lebensmonaten.
In diesem Buch wird gezeigt, welchen Informationsbedarf Familien haben und wie Still-Unterstützung aussehen kann.

Folgende Themen werden darin behandelt:

  • Stillen in Deutschland
  • Bedeutung des Stillens und der Muttermilch
  • Anatomie und Physiologie der Milchbildung
  • Inhaltsstoffe der Muttermilch
  • Stillpraxis
  • Besondere Stillsituationen
  • Ernährung und Lebensstil der Stillenden

Neben diesem Basiswissen rund ums Stillen werden im Kapitel „Rund um Säuglingsanfangs- und Folgenahrung“ u.a. die verschiedenen Säuglingsnahrungen beschrieben.

Wenn nicht oder nur teilweise gestillt wird, soll ein Kind eine nach gesetzlichen Regelungen hergestellte Säuglingsanfangsnahrung erhalten.

Säuglingsanfangsnahrungen (Pre- oder 1-Nahrungen) sind zur Fütterung von Geburt an und für das gesamte 1. Lebensjahr geeignet.
Folgenahrungen ähneln in ihrer Zusammensetzung der Säuglingsanfangsnahrung, weisen aber einen höheren Eisengehalt auf, der im 2. Lebenshalbjahr sinnvoll ist. [1]

Wissenswertes zu Folgenahrung

Auch Studien belegen, dass die Gabe von Folgenahrung unter bestimmten Umständen sinnvoller als Anfangsnahrung sein kann.
Denn die zweite Hälfte des ersten Lebensjahres ist der Zeitraum mit dem größten Eisenbedarf, sowohl wegen der Zunahme des Blutvolumens, als auch weil Eisen für die neurokognitive Entwicklung benötigt wird.
Die Eisenaufnahme wird hauptsächlich durch die Eisenreserven des Körpers und die Bioverfügbarkeit des aufgenommenen Eisens bestimmt. Je geringer die Eisenreserven sind, desto höher ist der Prozentsatz des aufgenommenen Eisens.
Es ist nicht einfach, den Bedarf an Eisen in diesem Lebensabschnitt zu decken. Um die Eisenaufnahme zu erhöhen, kann die Verwendung von Folgenahrungen hilfreich sein. [2]
Zudem gibt es Hinweise darauf, dass mit Eisen angereicherte Folgenahrung das Anämierisiko verringert, insbesondere im Vergleich zu Kuhmilch. [3]
Das gilt auch für Kinder zwischen 1 und 3 Jahren. Um die Eisenaufnahme zu erhöhen, kann eine Folgenahrung oder eine Kindermilch herangezogen werden. [4]

Referenz:
[1] Netzwerk Gesund in Leben/BLE (Hrsg.). Basiswissen Stillen. 2023.
[2] Caroli et al. Breastfed and Formula-Fed Infants: Need of a Different Complementary Feeding Model? Nutrients 2021, 13, 3756. doi.org/10.3390/nu13113756
[3] Domellöf et al. Iron requirements of infants and toddlers. Journal of Pediatric Gastroenterology and Nutrition 2014, 58(1):119-129. DOI: doi.org/10.1097/MPG.0000000000000206
[4] Hosjak et al. Young Child Formula: A Position Paper by the ESPGHAN Committee on Nutrition. JPGN 2018;66: 177–185