Welche Laktobazillen und Bifidobakterien finden sich in der Muttermilch deutscher und österreichischer Mütter und was beeinflusst deren Präsenz?
Muttermilch-Mikrobiota-Studie: Studie gibt Auskunft über das Vorkommen von Laktobazillen und Bifidobakterien
Hintergrund:
Die Besiedlung des Darms mit Bakterien (Mikrobiota) beginnt vermutlich schon vor der Geburt und unterstützt das noch unreife, kindlichen Immunsystems des Säuglings. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass die Muttermilch eine wichtige Quelle von kommensalen Bakterien für den Säugling darstellt, die den kindlichen Darm besiedeln. Die Anzahl der Bakterienspezies in humaner Milch ist mit vermutlich mehreren hundert Arten sehr komplex. Als besonders bedeutsam für den Säugling werden die Gattungen Lactobacilli und Bifidobacteria angesehen. Laktobazillen haben eine Art „Pionierfunktion“, da sie zu den Erstbesiedlern zählen und für nachfolgende Keime ein günstiges Milieu schaffen.

Studienziel und Methodik:
Im Rahmen der Studie von Soto et al. wurden ausgewählte Arten der Gattung Laktobazillen und Bifidobakterien in der Muttermilch von Müttern analysiert und beeinflussende Faktoren betrachtet.
Hierzu wurden Milchproben von 160 gesunden Frauen aus Deutschland und Österreich mittels PCR untersucht (sterile Entnahme einer Milchprobe sowie Fragebogen mit demographischen Merkmalen und Auskunft über Geburtsvorgang).
Ergebnis:
- Laktobazillen wurden in mehr als zwei Dritteln (66%) und Bifidobakterien in einem Viertel (26%) aller 160 Proben nachgewiesen, d.h. das Vorkommen von Laktobazillen war deutlich häufiger!
- Die am häufigsten nachgewiesenen Arten waren L. salivarius, L. fermentum, L. gasseri und B. breve.
- Antibiotika-Gabe in Schwangerschaft oder Stillzeit reduzierte diese positiven Muttermilchbakterien signifikant.

Originalstudie: Soto A et al.
Lactobacilli and bifidobacteria in human breast milk: influence of antibiotherapy and other host and clinical factors; Journal Pediatr Gastroenterol Nutr 2014 Feb 28.
Passendes HiPP Infomaterial
