03.2021
Autor Prof. J. Spranger, Universitäts-Kinderklinik Mainz
SARS-CoV-2 Viren wurden erstmals Anfang 2020 in der Brustmilch einer stillenden Mutter nachgewiesen [1]. Da sie nicht kultiviert werden konnte, maß man diesem Befund keine Bedeutung zu und empfahl, weiter zu stillen.
Jetzt wird über SARS-CoV-2-Viren in 9/68 Muttermilch-Proben von 77 infizierten und stillenden Müttern berichtet [2]. Von den 77 gestillten Kindern dieser Gruppe waren 19 positiv, ohne dass zunächst etwas über den Übertragungsmodus gesagt werden konnte. In der Untergruppe der 6 Säuglinge, die nachweislich SARS-CoV-2 -positive Muttermilch getrunken hatten, waren 4 PCR-positiv und 2 negativ. Obwohl bei den vier Säuglingen mit einem positiven Test eine Übertragung mit der Muttermilch prinzipiell möglich war, hatten sie anscheinend keine Krankheitssymptome.