02.2021
Autor Dr. J. Hower, Pädiater aus Mühlheim a.d. Ruhr
Allergien gehören zu den häufigsten chronischen, nicht-infektiösen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter und betreffen vor allem in den Industrieländern etwa 25% der Kinder und Jugendlichen. Ob die mütterliche Ernährung während der Schwangerschaft und Stillzeit das kindliche Allergierisiko beeinflusst, wird immer noch kontrovers diskutiert.
Mit der aktuellen Studie haben die Autoren die Nahrungsaufnahme schwangerer und stillender Frauen erfasst und ihre Verbindung mit dem kindlichen Allergierisiko im Alter von 12 Monaten untersucht. Die mütterliche Ernährung (medianes Alter der Mütter: 30 Jahre) während der Schwangerschaft und Stillzeit wurde durch Fragebögen zur Nahrungsmittelaufnahme in einer prospektiven schwedischen Geburtskohorte (n = 508) erfasst.
Ergebnisse: Insgesamt wurde bei 36 Säuglingen ein atopisches Ekzem, bei 35 Asthma und bei 43 eine Nahrungsmittelallergie diagnostiziert. Für die Assoziation zwischen Allergie und Nährstoffaufnahme während der Stillzeit wurden nur Mütter in die Analyse einbezogen, die im ersten oder in den ersten vier Monaten gestillt hatten. Die Prävalenz verschiedener allergischer Manifestationen nach 12 Monaten betrug 7,7% für Nahrungsmittelallergie, 6,5% für atopisches Ekzem und 6,5% für Asthma. Von den 39 Kindern mit Nahrungsmittelallergie waren 8 ausschließlich auf Ei, 15 ausschließlich auf Kuhmilch, 5 ausschließlich auf Fisch und 1 Kind ausschließlich auf andere Nahrungsmittel allergisch. 10 Kinder reagierten auf mehrere Nahrungsmittel allergisch.
Ein höherer mütterlicher Verzehr an Milchprodukten war bis zum vierten Monat nach der Geburt mit einer geringeren Prävalenz an Nahrungsmittelallergien verbunden. Zudem fiel die Aufnahme von Kalzium, Phosphor, Vitamin B12 und Zink höher aus. Der erhöhte mütterliche Verzehr von Kuhmilch während der Stillzeit konnte durch die Bestimmung von Biomarkern (Fettsäuren C15:0 und C17:0) im mütterlichen Blut und in der Muttermilch gesichert werden. Der Verzehr von Obst und Beeren während der Stillzeit war mit einer höheren Prävalenz für ein atopisches Ekzem im Alter von 12 Monaten assoziiert.