02.2019
Autorin Frau L. Urlewitz, Hebamme aus Frechen
Die Anzahl an Frauen mit Diabetes in der Schwangerschaft nimmt stetig zu. Es ist bekannt, dass eine Diabeteserkrankung in der Schwangerschaft mit einem erhöhten Geburtsgewicht und einem erhöhten Adipositasrisiko für das Kind assoziiert ist. Aber hat ein Diabetes in der Schwangerschaft auch Einfluss auf die Pubertätsentwicklung des Kindes?
Sowohl die Häufigkeit von Diabetes mellitus Typ I und Typ II in der Schwangerschaft als auch von Gestationsdiabetes steigt. Dänische Wissenschaftler von der Universität Aarhus untersuchten die Daten von 15822 Mutter-Kind-Paaren von Geburten zwischen 1997 und 2002, um festzustellen, ob Kinder von Schwangeren mit einer Diabeteserkrankung in der Schwangerschaft früher in die Pubertät kommen (Lauridsen et al., 2018).
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick (vgl. Lauridsen et al., 2018):
- Bei Söhnen besteht kein Zusammenhang zwischen einem maternalen Diabetes in der Schwangerschaft und der Pubertätsentwicklung.
- Bei Töchtern besteht kein Zusammenhang zwischen einem maternalen Diabetes Typ I in der Schwangerschaft und der Pubertätsentwicklung.
- Töchter von Müttern mit Diabetes Typ II in der Schwangerschaft entwickeln zwar früher Pubesbehaarung und eine Brust, der Unterschied war jedoch nicht signifikant.
- Töchter von Müttern mit Gestationsdiabetes erreichen alle Stadien Pubertätsentwicklung nach Tanner früher. Statistisch Signifikant ist eine frühere Pubesbehaarung und eine 2,5 Monate frühere Menarche.
- Ein erhöhter maternaler Body-Mass-Index beschleunigt die Pubertätsentwicklung von Töchtern.