03.2021
Autor Prof. E. Harms, Universitäts-Kinderklinik Münster
Neugeborene werden durch ihr angeborenes, unreifes Immunsystem und durch diaplazentar übertragene mütterliche Antikörper (AK) vor Infektionen geschützt. Eine Arbeitsgruppe aus Philadelphia/USA hat bei einer größeren Zahl von SARS-Cov-2-Infektionen in der Schwangerschaft die Antikörper gegen die Rezeptor-bindende Domäne von SARS-Cov-2 im Serum von Müttern und Nabelschnurblut ihrer Neugeborenen untersucht [1].
Insgesamt stand Serum von 1471 Mutter/Kind-Paaren zur Verfügung. IgG-AK gegen SARS-Cov-2 wurden bei 83 Müttern, aber nur bei 72 Neugeborenen nachgewiesen. Bei keinem der Neugeborenen wurden IgM-AK nachgewiesen. Bei 48 Müttern wurden IgM-AK nachgewiesen mit höheren Titern nach symptomatischer Erkrankung. 50 der 83 Mütter hatten die Infektion unbemerkt, asymptomatisch durchgemacht. Die Höhe der IgG-AK-Titer war bis auf schwere Erkrankungen unabhängig vom Verlauf der Infektion. Das Transferverhältnis (Titer Kind/Mutter) nimmt mit dem Abstand zur Infektion zu, ist aber von der klinischen Verlaufsform unabhängig. 40 der 72 seropositiven Neugeborenen hatten ein Transferverhältnis von > 1.