08.2021
Autor Professor E. Harms, Universitäts-Kinderklinik Münster
Eine ausreichende Eisenversorgung ist nicht nur für die Erythropoese, sondern z.B. auch für die neurokognitive Entwicklung wichtig. Da in der besonders kritischen Entwicklungsphase im zweiten Lebenshalbjahr die mit der Geburt mitgegebenen Eisenspeicher aufgebraucht sind, haben US-Wissenschaftler aus den Ernährungsprotokollen der „Feeding Infants and Toddlers Study“ (FITS) von 2016 für diese Altersgruppe die tägliche Aufnahme und Absorption von Eisen berechnet [1].
Drei Gruppen wurden untersucht:
1. voll gestillte,
2. teilgestillte und
3. ausschließlich Formula-ernährte Kinder.
Für die Altersgruppe 6 bis 12 Monate wurde ein täglicher Bedarf von 0,69 mg absorbiertem Eisen zugrunde gelegt. Die Eisen-Absorptionsraten sind je nach Nahrungsmittel sehr verschieden: Brustmilch 50 %, Fleischprodukte 20 %, Nicht-Häm-Quellen 5 %. Aus den Ernährungsprotokollen der FITS- Studienkinder errechnen die Autoren Durchschnittswerte von täglich absorbiertem Eisen: voll Gestillte 0,4 mg, Teilgestillte 0,6 mg, Formula-Ernährte 1,0 mg.
Ergebnis: Der tägliche Bedarf wird danach bei voll Gestillten im zweiten Lebenshalbjahr nicht mehr erreicht, so dass sich die Eisenspeicher ständig reduzieren.