06.2021
Autorin Sandra Rühle, M.Sc. Ernährungswissenschaften
Milchsäurebakterien sind eine der wichtigsten Vertretergruppen der Probiotika, insbesondere Lactobacillus fermentum CECT5716. Zu diesem Schluss kommen die Autoren eines neuen Reviews, der das Probiotikum und seine Mechanismen sowie therapeutischen Nutzen vorstellt.
Milchsäurebakterien sind gram-positive Bakterien, die in der Lage sind, nach der Kohlenhydratfermentation Milchsäure als Hauptendprodukt zu produzieren. Die Arbeitsgruppe um Rodríguez-Sojo schätzen diese Gattung als eine der wichtigsten Vertretergruppen der Probiotika und insbesondere Lactobacillus fermentum CECT5716 (Anm.: kürzlich umbenannt in Limosilactobacillus fermentum), als einen ihrer vielversprechendsten Vertreter ein.
L. fermentum, welches ursprünglich aus Muttermilch gewonnen wurde, zeigt in präklinischen Modellen wie experimenteller Colitis, metabolischem Syndrom und Lupus einen großen potenziellen therapeutischen Nutzen. Auch in Humanstudien konnte eine Supplementation mit L. fermentum CECT5716 positive Effekte erzielen. Dazu zählten:
Bei Mastitis:
- Prävention von Mastitis-Symptomen in der Laktation sowie Linderung damit verbundene Schmerzen
- Verringerte Konzentrationen des Chemokins IL-8
- 80 % weniger Staphylococcus-Belastung in der Muttermilch
- Gleichwertige Behandlungserfolge wie eine Standard-Antibiotika-Therapie
Bei pädiatrischen Infektionen:
- Inzidenz von gastrointestinalen Infektionen 3x geringer bei Säuglingen, die eine Säuglingsnahrung mit L. fermentum CECT5716 erhielten
- Geringere Inzidenz von GIT-Infektionen und Infektionen der oberen Atmungswege
- Supplementierung von L. fermentum CECT5716 der Mutter führte bei gestillten Säuglingen zu geringerem Risiko für Atemwegs- und GIT-Infektionen