Neue BfR-Stellungnahme zu hygienischen Aspekten der Zubereitung von Säuglingsnahrung
11.2012
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat seine „Empfehlungen zur hygienischen Zubereitung von pulverförmiger Säuglingsnahrung“ aktualisiert. Hierfür wurde eine Risikoabschätzung für Frühgeborene durch eine Verunreinigung mit Cronobacter spp. Infektionen erstellt. Dieses ubiquitär vorkommende Bakterium zählt neben Salmonella zu den primären Auslösern von neonatalen Infektionen (FAO und WHO 2004) und kann zu Hirnhautentzündungen führen. Mikrobielle Verunreinigungen treten zwar extrem selten auf, da Säuglingsnahrungen aber nicht steril sind, stellen sie einen guten Nährboden für Keime jeglicher Art dar. Umso wichtiger ist die richtige, hygienische und frische Zubereitung von Säuglingsnahrung.
Für reif geborene, gesunde Säuglinge reicht es aus, das abgekochte Wasser auf bis zu 50°C abzukühlen und damit die Nahrung frisch anzuschütteln. Die Hygiene bei den Küchenutensilien (Reinigung in der Spülmaschine bei 65°C oder heißes Wasser + Spülmittel) verhindert die mikrobielle Verunreinigung bei der Zubereitung. Für Kliniken wird die Einrichtung einer Milchküche empfohlen.
Für die Gruppe der frühgeborenen und immungeschwächte Säuglinge in Kliniken schlussfolgert das BfR, dass eine „(…) individuell angepasste Ernährungsempfehlung aus ärztlicher Sicht getroffen“ werden muss. Dabei ist eine Abwägung zwischen der Zubereitung mit heißerem Wasser, welche eine Nährstoffabnahme mit sich bringt und die Reduktion der mikrobiellen Belastung notwendig.