Kommentar: Gegenüber früheren Studien zu dem gleichen Thema liefern diese Daten der KiESEL-Studie keine neuen Erkenntnisse [2,3,4]. Insbesondere Vitamin D und Jod bleiben die kritischen Nährstoffe im Sinne einer zu geringen Aufnahme. Bei den Kleinkindern kommt das Eisen als kritischer Nährstoff hinzu, was in Anbetracht der wichtigen Funktion des Spurenelements für die kognitive Entwicklung bedeutsam ist. Als Ursache für die beobachtete unzureichende Calciumversorgung der Vorschulkinder wird ein niedriger Milchkonsum diskutiert. Die Kinder mehr Milch trinken zu lassen, könnte das Calcium-Problem ggf. lösen. Aber das wäre zu kurz gedacht, denn mehr Milch liefert auch mehr gesättigte Fettsäuren und Protein, die die Kinder ohnehin schon zu viel aufnehmen. Einen Lösungsansatz könnten industrielle Kindermilchen (Young child formulas) darstellen. Diese enthalten Calciummengen wie eine Kuhmilch, sind aber mit kritischen Nährstoffen wie Vitamin D, Jod und Eisen angereichert. Auf der anderen Seite enthalten sie aber auch deutlich weniger gesättigte Fettsäuren und Protein im Vergleich mit einer Kuhmilch.
Dass eine Kindermilch messbar die Versorgung mit Vitamin D bzw. Eisen verbessern kann, wurde bereits in zwei Studien belegt [4,5]. Die Ernährungskommissionen der DGKJ und der ESPGHAN sehen Kindermilchen als eine Option, die Nährstoffzufuhr von Kleinkindern zu verbessern [6,7]. Die aktuellen Daten der KiESEL-Studie geben Anlass, darüber verstärkt nachzudenken.
* KiESEL: Kinder-Ernährungsstudie zur Erfassung des Lebensmittelverzehrs
Referenzen
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[4] Bundesinstitut für Risikobewertung: BfR entwickelt neues Verzehrsmodell für Kinder. www.bfr.bund.de/cm/343/bfr_entwickelt_neues_verzehrsmodell_fuer_kinder.pdf
(Stand 02.05.2005; abgerufen am 14.02.2024)
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