11.2018
Autor Dr. Jürgen Hower, Pädiater
Eisenmangel (ID) und Vitamin-D-Mangel (VDD) gehören weltweit zu den vorherrschenden Mikronährstoffmängeln bei Kindern und Jugendlichen.
Neuseeländische Autoren haben die Auswirkungen einer mit Mikronährstoffen angereicherten, energiereduzierten Aufwuchsmilch/Kleinkindmilch (Growing-up Milk Lite) mit Kuhmilch verglichen. Untersucht wurde der Eisen- und Vitamin-D-Status vom 1. Lebensjahr bis zum Alter von 2 Jahren.
Design: Die Studie wurde von 2015 bis 2017 multizentrisch, doppelblind, randomisiert und kontrolliert mit 160 gesunden 1-jährigen neuseeländischen und australischen Kindern durchgeführt. Die Teilnehmer erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder 1:1 Kleinkindmilch (1,7 mg Fe/100 ml; 1,3 µg Cholecalciferol/100 ml) oder Kuhmilch (0,02 mg Fe/100 ml; 0,06 µg Cholecalciferol/100 ml) über 12 Monate. Ergebnisziel war die Erfassung der Unterschiede zwischen der Interventionsnahrung (Kleinkindmilch) und der Kontrollnahrung (Kuhmilch) im Eisen- und Vitamin-D-Status nach einem Jahr.
Ergebnis: Die Kleinkindmilch trug nach 12 Monaten signifikant zur Nahrungsaufnahme von Eisen und Vitamin D im Vergleich zur Nahrungsaufnahme mit Kuhmilch bei. Der angepasste mittlere Unterschied zwischen den Gruppen für die Konzentration des Serum-Ferritins betrug 17,8 µg/l (95 % KI: 13,6–22,0 µg/l; P < 0,0001) und für 25(OH)D 16,6 nmol/l (95 % KI: 9,9–23,3 nmol/l; P < 0,0001). Einen Eisenmangel wiesen nach 12 Monaten 16 Teilnehmer (24 %) in der Kuhmilch-Gruppe und 5 Teilnehmer (7 %) in der Kleinkindmilch-Gruppe (P = 0,009) auf. Die Prävalenz des Vitamin-D-Mangels stieg in der Kuhmilch-Gruppe auf 10 Teilnehmer (14 %) und sank in der Interventionsgruppe auf 2 Teilnehmer (3 %) (P = 0,03).