16.07.2011
Aktuelle Studien kommen zu dem Ergebnis, dass in allen Altersstufen eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung vorliegt. Ein Vitamin-Mangel liegt bei einer 25-OH-Vit.-D-Serumkonzentration von <20 ng/ml (<50 nmol/l) vor.
Der Expertenkreis stellt in seinem Konsensuspapier folgende Empfehlungen für einen verbesserten Vitamin-D-Status für Säuglinge, Kinder und Jugendliche auf:
- Geschützte, vernünftige Sonnenexposition = effektivste Form zur Verbesserung des Vit.- D- Status
- Empfehlung zur adäquaten Vit.-D-Produktion im Freien für April- September: 5-30 min 2x/Woche (zwischen 10 und 15 Uhr) mit unbedecktem Kopf, freien Armen und Beinen bei Kindern und Jugendlichen (Hauttyp 2 und 3)
- Intensive Bewegung im Freien (mind. 1 Std. täglich) - positiv für die Vit.-D Bildung und für den Knochenmasseaufbau
Erhöhung der Vitamin-D-Zufuhr durch Supplemente:
- Säuglinge: Orale Gabe mit 400-500 Einheiten Vitamin D3 pro Tag bis zum zweiten erlebten Frühsommer (je nach Geburtszeitpunkt: 1- 1,5 Jahre). Empfohlen wird eine kombinierte Supplementierung mit Fluorid.
- Bei zu wenig Sonnenexposition ab dem 2. Lebensjahr: Normale Ernährung + 400 IE/Tag über Supplement (Ziel: 600 IE/Tag).
- Risikogruppen: Gestillte Säuglinge ohne Vit.-D-Prophylaxe, limitierte Sonnenlicht-Exposition, strikt vegan ernährte Kinder, Adoleszente aus Einwandererfamilien.
Die Experten empfehlen, die Vitamin-D-Versorgung von Kindern und Jugendlichen stetig zu überwachen.
Wabitsch M, Koletzko B, Moß A: Vitamin-D-Versorgung im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter.
Kurzfassung der Stellungnahme der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Endokrinologie (APE). Monatsschrift Kinderheilkunde, 12.07.2011.
Mehr Informationen: Fachartikel Monatsschrift Kinderheilkunde 2011