04.2017
Autorin Dr. Stephanie Ruf, Ernährungswissenschaftlerin
Gerade im Kindergartenalter verhalten sich Kinder beim Essen häufig wählerisch und stellen die Eltern vor eine Geduldsprobe. Sie lehnen unbekannte Speisen ab und fordern nicht selten über Tage hinweg, einfach nur Nudeln „pur“ zu essen.
Die Abneigung (Neophobie) gegen unbekannte Speisen tritt bei Kindern häufig zwischen zwei und sechs Jahren auf, hält aber zumeist nur vorübergehend an.
Tipps vom „Netzwerk Gesund ins Leben“:
- Neue Speisen mehrfach, aber zwanglos anbieten. Dabei sollte die Freude und Neugier beim Essen vorherrschen. Die Entwicklung der Geschmacksvielfalt wird durch wiederholtes Anbieten und Probieren unterstützt. Gerade Gemüse, Obst und Vollkornprodukte sind wichtige Bestandteile der Ernährung, an die sich manche Kleinen erst gewöhnen müssen.
- Kinder bevorzugen z.B. Gemüse in unterschiedlichen Formen (gekocht, püriert als Suppe, roh, zum Dippen), so dass Abwechslung bei der Akzeptanz hilft.
- Eltern als Vorbild: Greifen Eltern mit Genuss zu einem abwechslungsreichen Essensangebot, wird auch die Neugier des Kindes geweckt.
- Eine entspannte Atmosphäre beim Essen fördert den positiven Umgang mit Mahlzeiten. Dabei sollten Ablenkungen wie Handy oder Fernsehen vermieden werden.
Die Geschmacksprägung ist deshalb so bedeutsam, weil sie sich bis ins Erwachsenenalter auswirkt und maßgeblich für eine vielfältige und gesunde Ernährungsweise ist.
Für Ihre Beratungspraxis finden Sie hier Praxis-Tipps für Eltern:
www.gesund-ins-leben.de/fuer-familie/
Referenz:
Gesund ins Leben – Netzwerk junge Familie, Newsletter vom 26.10.2016. Gelesen in: M 12, Ernährungs-Umschau 1/2017.