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Wenigstens Risiko-Kinder gegen Influenza impfen

01.2018
Autor Professor J. Spranger, Universitäts-Kinderklinik Mainz

Die Wirksamkeit eines Impfstoffs ergibt sich einerseits aus der Zahl verhüteter Infektionen, andererseits aus der Zahl verhüteter Todesfälle. Zwischen 2010 und 2014 starben in den USA 358 Kinder an Influenza [1]. Knapp die Hälfte von ihnen hatte neurologische Behinderungen und/oder chronische Krankheiten von Lungen, inneren Organen, Stoffwechsel, Immunsystem.
Aus einem Vergleich der Todesfälle geimpfter und nicht-geimpfter Kinder (sog. Fall-Kontroll-Studie) errechnete sich die Wirksamkeit des Influenza-Impfstoffs (hinsichtlich der Krankheits-Mortalität) auf 51% für behinderte und 65% für nicht-behinderte Kinder.
Mit anderen Worten hätte eine Impfung den tödlichen Ausgang der Infektion bei der Hälfte der behinderten und fast zwei Drittel der Kinder ohne Behinderung verhindert.

Kommentar: Winterzeit ist Grippezeit. Die Impfung schützt nicht nur vor einem letalen Ausgang der Infektion, sondern, von Jahr zu Jahr schwankend, auch vor der Erkrankung mit einem Schutzeffekt von rund 50% [2].
Die amerikanische Akademie für Kinderheilkunde empfiehlt für die Wintersaison 2017/18 die generelle Impfung von Kindern und Jugendlichen ab dem 7. Lebensmonat mit inaktiviertem tri- oder quatrovalentem Influenza-Impfstoff [3].

Referenzen:
[1] Flannery B, Reynolds SB, Blanton L et al. (2017) Influenza vaccine effectiveness against pediatric deaths: 2010-2014. Pediatrics 139:e20164244.
[2] Ohmit SE, Thompson MG, Petrie JG et al. (2014) Influenza vaccine effectiveness in the 2011-2012 season: protection against each circulating virus and the effect of prior vaccination on estimates. Clin Infect Dis 58:319-327.
[3] AAP Committee on Infectious Diseases. Recommendations for prevention and control of influenza in children 2017-2018. Pediatrics 140: e20172550.