05.2020
Autor Prof. E. Harms, Universitäts-Kinderklinik Münster
Staphylococcus aureus verursacht häufig Infektionen von Neu- und Frühgeborenen auf Neugeborenen-Intensivstationen. Mit der allgemein gewünschten und überall praktizierten Öffnung der Intensivstationen für den Besuch der Eltern ist das Risiko des Einschleppens unerwünschter Keime verbunden. Eine Studie des John-Hopkins Hospital in Baltimore hat nun untersucht, ob durch eine Dekolonisation von Eltern mit positivem S. aureus-Abstrich das Risiko der Keimverschleppung vermindert werden kann [1].
Studiendesign: Über einen Zeitraum von drei Jahren wurde eine doppelblinde, randomisierte Studie mit S. aureus kolonisierten Eltern von Neugeborenen auf zwei Intensivstationen durchgeführt. Die Interventionsgruppe erhielt für 5 Tage zweimal täglich 2%Mupirocin Nasensalbe und zusätzlich Tücher zur Körperreinigung, die mit 2% Chlorhexidin imprägniert waren. Die Kontrollgruppe erhielt stattdessen Vaseline und mit einfacher Seife imprägnierte Tücher. Über einen Zeitraum von 90 Tagen wurde die Kolonisation der Neugeborenen mit S. aureus allgemein und mit dem speziellen typisierten S. aureus-Stamm der Eltern untersucht.
Ergebnis: Von den 190 ausgewerteten Neugeborenen beider Gruppen wurden 74 kolonisiert getestet, 42 von diesen durch den speziellen Stamm ihrer Eltern. In der Interventionsgruppe waren 13 von 89 (14,6%), in der Placebogruppe 29 von 101 (28,7%) mit dem elterlichen S.aureus-Stamm kolonisiert.