02.2020
Autor Prof. J. Spranger, Universitäts-Kinderklinik Mainz
Aufgrund der retrospektiven Auswertung der Krankengeschichten von 214 Säuglingen, Kindern und Jugendlichen, die wegen einer Schädelverletzung vorgestellt wurden, schränkte ein österreichisches Team von Kinderchirurgen, Radiologen und Neurologen die Zahl von Schädel-CTs über das andernorts übliche Maß ein [1].
Routinemäßig ordneten sie ein CT nur bei einem Glasgow Coma Wert (GCS) <14, einer vorgewölbten Fontanelle, komplexer Schädelfraktur, fokalen neurologischen Ausfällen oder Erregungszuständen an. Lagen nur andere Symptome vor wie Lethargie, Erbrechen, Kopfschmerzen, Bewusstseinsverlust, wurden die Patienten über mindestens 24 Stunden stationär beobachtet; ein CT erfolgte nur bei Verschlechterung der Befunde oder auf ausdrücklichen Wunsch der Eltern. Kinder ohne klinische Symptome wurden nach ambulanter Untersuchung entlassen. Nach diesem Protokoll wurden CTe bei nur 14 Kindern und Jugendlichen (6,5%) durchgeführt, nämlich bei 6 Kindern mit einem GCS von 13, bei 3 Kindern mit einem GCS von 14, und 5 Kindern mit einem GCS von 15. In 3 dieser 14 CTe fanden sich intrakranielle Blutungen, darunter 2 Kinder mit einem normalen Glasgow Coma Wert von 15.