05.2020
Autor Professor J. Spranger, Universitäts-Kinderklinik Mainz
Ein beginnendes Ekzem veranlasst betroffene Jugendliche zum Hilferuf im Internet. Unter dem Stichwort ‚Ekzem’ offeriert ihnen Google eine Vielzahl von Ratschlägen, Pflege- und Heilmitteln. Schwer verläuft eine atopische Dermatitis bei ca. 3% aller Jugendlichen, und hier gibt es Verlaufsformen, die auch auf eingreifende ärztliche äußere und systemische Behandlung nicht ansprechen. Für diese Patienten wurde ein monoklonaler Antikörper entwickelt, der in die für die Entwicklung einer atopischen Dermatitis bedeutsamen Signalkette der Interleukine IL-4 und IL-13 eingreift.
Die Wirksamkeit der unter dem generischen Namen Dupilumab geführten Substanz wurde bei 251 Patienten in einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblind-Studie geprüft [1]. Die Substanz wurde den 12–18 Jahre alten Patienten alle 2 oder 4 Wochen in parallel geführten Verum- Reihen injiziert, der Effekt mit dem Ergebnis einer Placebo-Serie verglichen. Beurteilungskriterien waren Kataloge numerisch standardisierter ärztlicher Befunde (IGA, EASI, SCORAD)*, und patientenbezogener Eindrücke (Pruritus NRS, POEMscore, HADS score)*.
In allen Beurteilungs-Schemata besserten sich im Vergleich zur Placebo-Gruppe die objektiven Befunde und subjektiven Empfindungen der Dupilumab-behandelten Patienten hochsignifikant. Nebenwirkungen beschränkten sich auf Konjunktivitiden und Reizungen der Injektionsstellen.
Zu ähnlich positiven Ergebnissen kommt eine statistisch ebenso streng kontrollierte Verlaufsbeobachtung von 62 Kindern mit schwerer atopischer Dermatitis und deutlich erhöhten Serum–Immunglobulin- E, denen über 6 Monate Omalizumab verabreicht wurde, einem rekombinanten, humanisierten monoklonalen Antikörper gegen IgE [2]. Auch hier verbesserte sich signifikant die objektive und subjektive Symptomatik einschließlich der Notwendigkeit hoch dosierter topischer Kortikoidpräparate.