12.2022
Autor Professor E. Harms, Universitäts-Kinderklinik Münster
Eine akut aufgetretene Urtikaria ist ein häufiger Grund für eine Vorstellung in einer pädiatrischen Notfallambulanz. Eine türkische Arbeitsgruppe hat sich nun um die ätiologische Abklärung solcher akuten Fälle bemüht und die gefundenen Ursachen mit denen bei chronischer Urtikaria verglichen [1].
Studienergebnisse: Von 462 Fällen wurden 407 als akut (≤ 6 Wochen Dauer) und 55 als chronisch (> 6 Wochen) eingestuft. Von den 407 Fällen akuter Urtikaria konnte nur bei 191 (47 %) ein Trigger identifiziert werden: Infektionen 82 (20 %) – hier besonders Infektionen der oberen Atemwege; Medikamente 43 (11 %) – besonders ß-Lactam-Antibiotika und nicht-steroidale antiphlogistische Medikamente; Infektionen und Medikamente 13 (3 %); Nahrungsmittel 27 (7 %); Insektenstiche 13 (3 %) und einzelne andere Ursachen 13 (3 %).
Ein IgE-vermittelter allergischer Trigger konnte nur bei 28 von 462 Patienten identifiziert werden. 53 % der Fälle akuter Urtikaria blieben ätiologisch ungeklärt. Bei den 55 Fällen chronischer Urtikaria wurde bei 33 der Trigger nicht identifiziert (60 %). Offensichtlich neigen Medikamenten- oder Nahrungsmittel-getriggerte Urtikariafälle eher zu Chronifizierung.