01.2019
Autorin Mag. rer. nat. Susanne Seufer-Wasserthal
Im Oktober 2018 sorgte eine neue Studie zum Zusammenhang zwischen Bio-Lebensmittelkonsum und Krebsrisiko für Aufsehen. Die Daten für diese epidemiologische Studie wurden im Rahmen der französischen NutriNet-Santé-Studie erhoben.
Studiendesign: Bei der Erhebung füllten die Teilnehmenden einen Fragebogen zu ihrer Person und ihren Ernährungsgewohnheiten auf einer Onlineplattform aus. Die ProbandInnen sollten dabei angeben, ob sie bestimmte Lebensmittelgruppen „nie“, „gelegentlich“ oder „meistens“ in Bioqualität essen. Unterteilt wurden die Produkte in 16 Kategorien, u. a. Obst, Gemüse, Fleisch, Fertiggerichte und Süßigkeiten. Mittels der Angaben ermittelten die Wissenschaftler für jede Person einen so genannten "Food Score". Je höher dieser war, desto mehr Bio-Nahrungsmittel wurden konsumiert. Wichtige Informationen zur Gesundheit, wie Krankenhausaufenthalte oder die Einnahme von Medikamenten, wurden ebenfalls abgefragt.
Ergebnisse: Alle 68.946 Studienteilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 44,2 Jahren waren zu Beginn der Studie nicht an Krebs erkrankt. Im Beobachtungszeitraum von 4,5 Jahren erhielten 1.340 Personen eine Krebsdiagnose. In der Gruppe mit dem höchsten Verzehr von Bioprodukten erkrankten signifikant weniger Menschen an Krebs. Diese Assoziation zeigte sich vor allem bei postmenopausalem Mammakarzinom und dem Non-Hodgkin-Lymphom.
Den Grund dafür vermutet das Autorenteam in der geringeren Menge an Pestiziden, die über die Nahrung aufgenommen werden. Der Konsum von Bio-Lebensmitteln könnte eine "vielversprechende präventive Strategie" gegen Krebs sein.
Es seien aber weitere Untersuchungen und vor allem Interventionsstudien notwendig, um die jüngsten Ergebnisse zu bestätigen.